Sinnvolle Ergänzung mit Wirkstoffen aus der Natur
Die Natur ist reich an natürlichen Wirkstoffen, die die Erhaltung der Gesundheit und teilweise auch die Therapie von Krankheiten unterstützen können. Neben den essenziellen Vitaminen und Mineralstoffen, spielen hier vor allem eine ganze Reihe an sekundären Pflanzenstoffen eine Rolle. Diese bioaktive Substanzen wirken in verschiedenster Weise auf den Körper: antioxidativ, entzündungshemmend, verdauungsfördernd, immunsystemstärkend oder auch krebshemmend.
Viele Pflanzen wurden aufgrund dieser Inhaltsstoffe schon über Jahrhunderte in der traditionellen Volksheilkunde ihrer jeweiligen Region verwendet.
Eine Ernährung die reich an pflanzlichen Lebensmitteln wie Gemüse, Obst, Nüssen, Pflanzenölen sowie Kräutern und Gewürzen ist, liefert so eine Vielzahl an essenziellen Vitaminen, Mineralstoffen und unterstützenden sekundären Pflanzenstoffen. So kann eine ausgewogene Ernährung den Nährstoffbedarf eines gesunden Menschen problemlos decken. Doch manche Erkrankungen wie Krebs und bestimmte Lebensumstände können die ausreichende Zufuhr erschweren oder den Bedarf an Nährstoffen deutlich erhöhen. An diesem Punkt kann eine gezielte Ergänzung einzelner Substanzen sinnvoll sein.
Tocotrienole: die besondere Form des Vitamin E
Vitamin E besitzt allgemein eine zellschützende Wirkung und reduziert zellschädigenden oxidativen Stress. Dabei handelt es sich nicht um eine Einzelsubstanz
Hinter dem Begriff „Vitamin E“ verbirgt sich eine Reihe an strukturähnlichen Substanzen, die sich vor allem durch ihre antioxidative Wirkung auszeichnen. Die wichtigsten Vitamin E-Vertreter lassen sich grob in zwei Gruppen einteilen: die in der Natur recht häufig vorkommenden Tocopherole („gesättigtes Vitamin E“) und die eher selteneren Tocotrienole („ungesättigtes Vitamin E“)
Wie wirken Tocotrienole bei Krebs?
Tocotrienole wirken wie Tocopherole als Radikalfänger und schützen Zellen sowie das Erbgut vor oxidativen Schäden. Dabei sind sie jedoch wesentlich effizienter. Die antioxidative Kapazität von α-Tocotrienol ist beispielsweise 40-mal höher als die des α-Tocopherols.
Daneben beobachteten Wissenschaftler in Zell- und Tierversuchen bei Tocotrienolen verschiedene Effekte, die sich bei Tocopherolen kaum bis gar nicht nachweisen ließen. Hierzu zählen u. a. Wirkungen wie[note]Ahsan H et al. (2014): Pharmacological potential of tocotrienols: a review. Nutr Metab (Lond); 11(1):52. [Link zum Artikel].[/note]:
- krebshemmend
- anti-diabetisch
- entzündungshemmend
- Immunsystem-stimulierend
- cholesterinsenkend
- Herz-, Nerven-, Leber- und Nieren-schützend
So deuteten wissenschaftliche Laborversuche darauf hin, dass Tocotrienole das Absterben von Krebszellen (Apoptose) fördern[note]Jiang, Q. et al. (2012): Gamma-tocotrienol induces apoptosis and autophagy in prostate cancer cells by increasing intracellular dihydrosphingosine and dihydroceramide. Int J Cancer 130 (3): 685–693. [Link zum Artikel].[/note], [note]Yap, W. N. et al. (2010): In vivo evidence of gamma-tocotrienol as a chemosensitizer in the treatment of hormone-refractory prostate cancer. Pharmacology 85 (4): 248–258. [Link zum Abstract ].[/note] und die Blutgefäßneubildung im Tumor unterdrücken[note]Shibata, A. et al. (2008): Tocotrienol inhibits secretion of angiogenic factors from human colorectal adenocarcinoma cells by suppressing hypoxia-inducible factor-1alpha. J Nutr 138 (11): 2136–2142. [Link zum Artikel].[/note]. Zudem gibt es erste Hinweise, dass sie die Wirkung von Standardtherapien wie Chemo- und Strahlentherapien unterstützen[note]Yap, W. N. et al. (2010): In vivo evidence of gamma-tocotrienol as a chemosensitizer in the treatment of hormone-refractory prostate cancer. Pharmacology 85 (4): 248–258. [Link zum Abstract ].[/note], [note]Sylvester, P. W. et al. (2014): Potential role of tocotrienols in the treatment and prevention of breast cancer. Biofactors 40 (1): 49–58. [Link zum Abstract ].[/note] und Prostata-Krebsstammzellen hemmen[note]Luk, S. U. et al. (2011): Gamma-tocotrienol as an effective agent in targeting prostate cancer stem cell-like population. Int J Cancer 128 (9): 2182–2191. [Link zum Artikel].[/note] könnten.
Was sind gute Tocotrienol-Quellen?
Vitamin E-haltige Lebensmittel enthalten zwar immer auch kleine Mengen Tocotrienole, jedoch überwiegt der Anteil an Tocopherolen meist deutlich. Da diese zudem bei der Aufnahme im Darm konkurrieren, ist die Tocotrienol-Aufnahme auch bei einer Vitamin E-reichen Ernährung eher gering. Reichhaltige Quellen für Tocotrienole sind vor allem exotische und seltene Öle wie Schwarznelkenöl, Annattoöl; Palmöl oder Traubenkernöl.
Worauf ist bei der Nahrungsergänzung mit Tocotrienolen zu achten?
Zur gezielten Nahrungsergänzung sollten möglichst Produkte aus natürlichen Quellen genutzt werden. Viele Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich die verschiedenen Vitamin E-Formen in ihrer Wirkung gegenseitig verstärken und so erst das volle Wirkspektrum von Vitamin E entfalten. Eine einzelne synthetische Vitamin E-Verbindung, wie sie oft in Nahrungsergänzungsmitteln eingesetzt wird, ist hingegen wenig effektiv.
Für eine effektive Tocotrienol-Aufnahme gibt es eine Reihe von hochwertigen Ölextrakten. Aus den Früchten der Ölpalme (Elaeis guineensis) wird beispielsweise unter schonenden Bedingungen ein Vitamin E-Komplex (Evnol™, früher Tocomin®) gewonnen, der einen natürlich hohen Anteil an Tocotrienolen aufweist. Der Ölextrakt enthält 50 % Vitamin E, welches sich zu etwa 80 % aus Tocotrienolen und zu 20 % aus Tocopherolen zusammensetzt.
Wichtig dabei: Zur Herstellung werden nur Ölpalmen von zertifizierten nachhaltigen Plantagen genutzt und das gewonnene Öl schonend verarbeitet, so dass keine gesundheitskritischen Stoffe entstehen.
Einen Überblick über wissenschaftliche Literatur zur Wirkung von Vitamin E und Tocotrienolen finden Sie hier: Literaturübersicht Vitamin E und Tocotrienolen
Curcumin: der gelbe Kurkumafarbstoff
Bereits seit mehreren Tausend Jahren ist Curcuma (Curcuma longo) oder auch Gelbwurz genannt ein fester Bestandteil der traditionellen südasiatischen und ayurvedischen Heilkunde, die der Pflanze vielerlei wohltuende Wirkungen auf die Gesundheit zuschreibt. Hierzulande ist Curcuma besonders als Gewürz und farbgebender Bestandteil von Currymischungen bekannt.
Wie wirkt Curcumin bei Krebs?
Seine Farbe und Wirkung verdankt Curcuma in erster Linie speziellen Polyphenolen, den Curcuminoiden. Unter diesen ist vor allem Curcumin medizinisch interessant, dessen zahlreichen positiven Effekte in vielen Studien erforscht wurden. Insbesondere in Bezug auf die Vorbeugung und begleitende Behandlung von Krebs erweist sich Curcumin als einer der vielversprechendsten Pflanzenwirkstoffe[note]Allegra, A. et al. (2017): Anticancer Activity of Curcumin and Its Analogues: Preclinical and Clinical Studies. Cancer Invest 35 (1): 1–22. [Link zum Abstract].[/note], [note]Farzaei, M. H.; Bahramsoltani, R.; Rahimi, R. (2016): Phytochemicals as Adjunctive with Conventional Anticancer Therapies. Curr Pharm Des 22 (27): 4201–4218. [Link zum Artikel].[/note]. In Zellversuchen blockierte der gelbe Farbstoff beispielsweise die Bildung von Botenstoffen, die die Metastasierung fördern[note][Naik, S.; Thakare, V.; Patil S (2011): Protective effect of curcumin on experimentally induced inflammation, hepatotoxicity and cardiotoxicity in rats: evidence of its antioxidant property. Exp Toxicol Pathol 63 (5): 419-431. [Link zum Abstract].[/note], [note]Deng, Y. I.; Verron, E.; Rohanizadeh, R. (2016): Molecular Mechanisms of Anti-metastatic Activity of Curcumin. Anticancer Res 36 (11): 5639–5647. [Link zum Abstract].[/note]. In ersten klinischen Studien mit Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakrebs wurde tatsächlich eine geringere Streuungsrate beobachtet[note]Killian, P. H. et al. (2012): Curcumin inhibits prostate cancer metastasis in vivo by targeting the inflammatory cytokines CXCL1 and -2. Carcinogenesis 33 (12): 2507–2519. [Link zum Artikel].[/note]. Weitere Studien weisen darauf hin, dass Curcumin wahrscheinlich auch den Rückgang von Darmpolypen und damit die Vorbeugung von Darmkrebs unterstützt[note]Cruz-Corres et al. (2006):Combination treatment with curcumin and quercetin of adenomas in familial adenomatous polyposis. In: Clin Gastroenterol Hepatol 4 (8), 1035–1038. [Link zum Abstract].[/note].
Was sind gute Curcumin-Quellen?
Curcuminoide wie Curcumin finden sich nur im Wurzelstock von Curcuma-Gewächsen und kann daher nur durch Kurkuma-haltige Speisen verzehrt werden. Durch den charakteristischen und intensiven Eigengeschmack von Kurkuma ist es jedoch in der europäischen Küche schwierig, das Gewürz täglich beim Kochen zu verwenden. Zudem ist die Curcumin -Aufnahme im Darm aus dem Gewürzpulver verhältnismäßig gering, so dass Kurkuma für eine relevante Curcumin-Dosis regelmäßig und in größeren Mengen verzehrt werden müsste.
Worauf ist bei der Nahrungsergänzung mit Curcumin zu achten?
Wer aus gesundheitlichen Gründen gezielt Curcumin einnehmen möchte, sollte möglichst auf Produkte mit natürlichen Kurkuma-Extrakten achten. Da Kurkuma neben Curcuminoiden auch andere Inhaltsstoffe enthält, ist der reine Gehalt an Kurkuma-Extrakt keine gute Bewertungsgröße. Wichtig ist auf den Curcuminoid- bzw. Curcumin-Gehalt zu achten, also den tatsächlichen Gehalt an Wirkstoffen. Spezielle Kurkuma-Extrakte wie der patentierte Curcumin C3 Komplex besitzen einen besonders hohen Gehalt an wirksamen Curcuminoiden. Der Extrakt von Curcumin C3 Komplex enthält mindestens 95 % Curcuminoide und ermöglicht so eine hohe Wirkstoffaufnahmen mit nur einer Kapsel am Tag. Für einen maximalen Effekt sorgt die Kombination mit Piperin, einem natürlichen Scharfstoff aus Pfeffer, der die Curcuminoid- bzw. Curcumin-Aufnahme im Darm ankurbelt.
Einen Überblick über wissenschaftliche Literatur zur Wirkung von Kurkuma und Curcumin finden Sie hier: Literaturübersicht Curcuma und Curcumin
Salvestrole: die Abwehrkräfte der Früchte
Salvestrole sind eine spezielle Substanzgruppe in Pflanzen. Sie gehören zu den sogenannten Phytoalexinen, die Teil des pflanzlichen Immunsystems sind und mit denen sich Pflanzen vor eindringenden Krankheitserregern wie etwa Pilze und Bakterien aber auch vor Umwelteinflüssen wie UV-Strahlung schützen.
Wie wirken Salvestrole bei Krebs?
Laborversuche und zahlreiche Erfahrungsberichte deuten darauf hin, dass Salvestrole auch im menschlichen Organismus die Abwehr gegen Krebszellen stärken können. Salvestrole werden durch das tumorspezifische Enzym CYP1B1 verstoffwechselt und lösen hierdurch eine Reaktionskette in der Tumorzelle aus, die bis zu deren Absterben (Apoptose) führen kann[note]Ware, William R. (2009): Nutrition and the prevention and treatment of cancer: association of cytochrome P450 CYP1B1 with the role of fruit and fruit extracts. Integr Cancer Ther 8 (1): 22–28. [Link zum Artikel].[/note]. Die umliegenden gesunden Zellen bleiben hiervon unbeeinflusst. Positive Fallberichte wurden beispielsweise für Brust-, Prostata-, Dickdarm-, Lungen-, Blasen- und Leberkrebs dokumentiert[note]Schaefer, B. A. et al. (2007): Nutrition and Cancer: Salvestrol Case Studies. JOM 22 (2): 177–182. [Link zum Artikel].[/note], [note]Schaefer, B. A. et al. (2010): Nutrition and Cancer: Further Case Studies Involving Salvestrol. JOM 25 (1): 17–23. [Link zum Artikel].[/note], [note]Schaefer, B. A. et al. (2012): Cancer and Related Case Studies Involving Salvestrol and CYP1B1. JOM 27 (3): 131–138. [Link zum Artikel].[/note]. Diese berichten, dass die gezielte Zufuhr von Salvestrolen den Behandlungserfolg unterstützt und die Patienten für die konventionelle Therapie gestärkt hätte.
Was sind gute Salvestrol-Quellen?
Salvestrole finden sich in vielen Früchten, Kohlgemüsen und Kräutern. Anders als andere bioaktive Pflanzenwirkstoffe werden diese von den Pflanzen jedoch nur bei Bedarf zum Schutz gegen äußere Einflüsse gebildet. Durch den konventionellen Landbau, bei dem die Pflanzen oft durch Insektizide und Gewächshäuser künstlich geschützt werden, ist die Salvestrol-Aufnahme über pflanzliche Lebensmittel jedoch deutlich zurückgegangen. Zudem werden aufgrund ihres teilweise bitteren und scharfen Geschmackes eher Obstsorten mit wenig Salvestrolen bevorzugt bzw. Salvestrole bei der Obstverarbeitung zugunsten eines süßeren Geschmacks entfernt.
Eine Untersuchung der britischen Forscher Burke und Potter ergab, dass wir durch den konventionellen Anbau und die industrielle Verarbeitung von Obst, Gemüse und Kräutern heute etwa 80 % weniger Salvestrole aufnehmen als es die Menschen noch vor 50 oder 100 Jahren taten.
Hohe Salvestrol-Gehalte finden sich nur in Obst und Gemüse, das unter natürlichen Bedingungen gewachsen ist und Umwelteinflüssen wie Insekten, UV-Licht und klimatische Änderungen ausgesetzt war. Hierzu zählen Obst, Gemüse und Kräuter aus Bio-Anbau, aus dem heimischen Garten und vor allem alte, wenig verzüchtete Sorten.
Worauf ist bei der Nahrungsergänzung mit Salvestrolen zu achten?
Wer nicht Möglichkeit hat, auf natürlich gewachsenes Obst und Gemüse zurückzugreifen bzw. seine Salvestrol-Aufnahm ergänzen möchte, kann zusätzlich Präparate mit Salvestrol-reichen Fruchtextrakten einnehmen. Hierfür werden Früchte, die unter natürlichen Bedingungen gewachsen sind, schonend zu Extrakten mit einem hohen Gehalt an Phytoalexinen verarbeitet.
Um einen Orientierungspunkt zur Einschätzung des Phytoalexin-Gehaltes zu erhalten, wurde das Salvestrol-Punktesystem entwickelt. Hundert Punkte entsprechen dabei der durchschnittlichen Menge an Salvestrolen, die die Menschen vor etwa 100 Jahren zu sich nahmen, als noch viele ökologisch angebaute Pflanzen verzehrt wurden. Hochdosierte Fruchtextrakte mit 2.000 Punkten tragen dabei am effektivsten zu einer ausreichenden Salvestrol-Aufnahme bei.
Hinweis: Aufgrund von Wechselwirkungen sollten Salvestrole nicht in Kombination mit Grapefruitsaft, hohen Dosierungen von Vitamin B17 (Laetril) oder Kohlenmonoxid (z. B. Zigarettenrauch) eingenommen werden.
Einen Überblick über wissenschaftliche Literatur zur Wirkung von Salvestrolen finden Sie hier: Literaturübersicht Salvestrole
Polyphenole: das Beste aus Pflanzen
Die Gruppe der Polyphenole ist aus gesundheitlicher Sicht wahrscheinlich die wichtigste Gruppe der Sekundären Pflanzenstoffe. Zu ihnen zählen verschiedene Untergruppen wie Phenolsäuren und Flavonoide (Anthocyane). Zu den Polyphenolen gehörenen zum Beispiel Farbstoffe, die Früchten und Gemüse eine violette oder rote Farbe verleihen. Aber auch einige Aromastoffe wie das Zitrusaroma in Zitronen und Orangen oder die Bitterstoffe im Tee gehören in diese Gruppe.
Wie wirken Polyphenole bei Krebs?
Polyphenole haben vielfältige Wirkungen auf den Körper. Sie wirken stark antioxidativ, antimikrobiell, immunmodulierend und entzündungshemmend. Viele Ergebnisse aus Laborversuchen schreiben ihnen zudem vielerlei krebshemmende Effekte zu[note]Zhou, Y. et al. (2016): Natural Polyphenols for Prevention and Treatment of Cancer. Nutrients 8 (8). [Link zum Abstract].[/note]. Vor allem Curcumin, Resveratrol, Quercetin und Grüntee-Catechine erwiesen sich als besonders vielversprechend. Neben ihrer Rolle als Radikalfänger interessieren sich Wissenschaftler vor allem für deren direkten Wirkungen auf den Krebsstoffwechsel. So konnte bei Resveratrol ein hemmender Effekt auf den Zuckerstoffwechsel in der Krebszelle beobachtet werden[note]Jung, K. H. et al. (2013): Resveratrol suppresses cancer cell glucose uptake by targeting reactive oxygen species-mediated hypoxia-inducible factor-1alpha activation. J Nucl Med 54 (12): 2161–2167. [Link zum Artikel].[/note], während Curcumin die Bildung metastasefördernder Botenstoff unterdrückte10, 11. Daneben zeigten verschiedene Polyphenole wie Curcumin, Quercetin, Luteolin und Grüntee-Catechine auch Effekte, die eine Chemoresistenz verringern und die Sensitivität der Krebszellen gegenüber der Chemotherapie erhöhen[note]Shen, M.; Chan, T. H.; Dou, Q. P. (2012): Targeting tumor ubiquitin-proteasome pathway with polyphenols for chemosensitization. Anticancer Agents Med Chem 12 (8): 891–901. [Link zum Artikel].[/note].
Was sind gute Polyphenol-Quellen?
Polyphenole kommen in mehr oder minder hohen Mengen in nahezu allen Kräutern, Gewürzen, Gemüse- und Obstsorten vor. Jedoch stechen einige Pflanzen und ihre Polyphenolgehalte deutlich hervor:
- Anthocyane: Rot-violettes Obst und Gemüse wie Himbeeren, Brombeeren, Blaubeeren, Cranberry, Granatapfel, rote Zwiebeln, Rotkohl, Lollo rosso
- Curcumin: Kurkuma
- Resveratrol: rote Trauben, Rotwein, Himbeeren
- Catechine: grüner Tee, schwarzer Tee
- Quercetin: Zwiebeln, Kapern, Liebstöckel
Worauf ist bei der Nahrungsergänzung mit Polyphenolen zu achten?
Polyphenole sind am effektivsten in ihren natürlichen Komplexen. Pflanzenextrakte bzw. -pulver sind wirkungsvoller als isolierte Einzelsubstanzen. Besonders die Kombination verschiedener Polyphenolquellen ist Wissenschaftlern zufolge besonders wirksam, da sich die Einzelsubstanzen gegenseitig in ihrer Wirkung verstärken bzw. an verschiedenen Punkten im Zellstoffwechsel gleichzeitig angreifen können[note]Niedzwiecki, A. et al. (2016): Anticancer Efficacy of Polyphenols and Their Combinations. Nutrients 8 (9). [Link zum Artikel].[/note], [note]Zhou, W. et al. (2010): Dietary polyphenol quercetin targets pancreatic cancer stem cells. Int J Oncol 37 (3): 551–561. [Link zum Artikel].[/note].
Hinweis: Aufgrund der teils starken antioxidativen Wirkung können Wechselwirkungen mit manchen Medikamenten, Chemoverfahren oder einer Strahlentherapie auftreten. Vor der Einnahme von Polyphenolen während einer laufenden Therapie sollte unbedingt der Therapeut gefragt werden, oben Gegenanzeigen bestehen.
Einen Überblick über wissenschaftliche Literatur zur Wirkung von Polyphenole finden Sie hier: Literaturübersicht Polyphenole
Sulforaphan: das wirkungsvolle Glukosinolat aus Kohl
Kreuzblütengewächse (Brassicagewächse) wie Kohl, Rettich, Senf und Kresse enthalten neben Polyphenolen eine weitere wichtige Klasse der sekundären Pflanzenstoffe: Glukosinolate (Senfölglukoside). Diese verleihen vielen Brassica-Vertretern wie Kohlrabi, Radieschen, Meerrettich oder Kapuzinerkresse ihren charakteristisch scharfen Geschmack. Ein besonders wirkungsvoller und viel erforschter Vertreter ist Sulforaphan, dem Laborversuche verschiedene krebshemmende Eigenschaften zuschreiben.
Wie wirkt Sulforaphan bei Krebs?
Sulforaphan aktiviert Entgiftungsenzyme in den Zellen und wirkt so indirekt antioxidativ. Zudem konnte im Zellversuch nachgewiesen werden, dass das Glukosinolat die Teilungsfähigkeit von Krebszellen behindert und deren Zelltod fördert. Krebshemmende Effekte wurden mittlerweile in einer Vielzahl an Krebszelltypen nachgewiesen, u. a. in Zellen von Darmkrebs[note]Kim, D. H. et al. (2015): Sulforaphane inhibits hypoxia-induced HIF-1alpha and VEGF expression and migration of human colon cancer cells. Int J Oncol 47 (6): 2226–2232. [Link zum Abstract].[/note], [note]Liu, K. C. et al. (2016): Sulforaphane Induces Cell Death through G2/M Phase Arrest and Triggers Apoptosis in HCT 116 Human Colon Cancer Cells. Am J Chin Med: 1289–1310. [Link zum Abstract].[/note], [note]Martin, S. L.; Kala, R.; Tollefsbol, T. O. (2017): Mechanisms for inhibition of colon cancer cells by sulforaphane through epigenetic modulation of microRNA-21 and human telomerase reverse transcriptase (hTERT) down-regulation. Curr Cancer Drug Targets. [Link zum Artikel].[/note], Brustkrebs[note]Sarkar, R. et al. (2012): Sulphoraphane, a naturally occurring isothiocyanate induces apoptosis in breast cancer cells by targeting heat shock proteins. Biochem Biophys Res Commun 427 (1): 80–85. [Link zum Abstract].[/note], Pankreaskrebs[note]Ganai, S. A. (2016): Histone deacetylase inhibitor sulforaphane: The phytochemical with vibrant activity against prostate cancer. Biomed Pharmacother 81: 250–257. [Link zum Abstract].[/note] und Bauchspeicheldrüsenkrebs[note]Kallifatidis, G. et al. (2009): Sulforaphane targets pancreatic tumour-initiating cells by NF-kappaB-induced antiapoptotic signalling. Gut 58 (7): 949–963. [Link zum Abstract ].[/note].
Forscher des Universitätsklinikums Heidelberg und des Deutschen Krebsforschungszentrum fanden in Zell- und Tierversuchen für Prostatakrebs sogar Hinweise, dass Sulforaphan der Anreicherung von Tumorstammzellen entgegenwirken kann[note]Pressemeldung Universitätsklinikum Heidelberg: Wie Brokkoli-Wirkstoffe die Krebstherapie unterstützen [Link zum Webbeitrag ].[/note]. Diese lassen sich bei der Krebstherapie oft nur schwer bekämpfen und sind mit dafür verantwortlich, dass Krebs erneut auftritt und dann resistenter gegenüber einer erneuten Therapie ist. Neben Sulforaphan steckt in vielen Kohlsorten zudem Quercetin, dass die Wirkung des Glukosinolats laut den Heidelberger Forschern noch verstärkt.
Was sind gute Sulforaphan-Quellen?
Sulforaphan findet sich vor allem in Kohlsorten wie Broccoli oder Grünkohl, besonders aber in Broccolisprossen. Einen besonders hohen Sulforaphangehalt konnte ein Züchter bei der Kohlsorte Brassica Nr. 2 erzielen. Durch Kreuzung von Broccoli, Grünkohl und Rosenkohl entstand eine Kohlsorte, deren Keimlinge und Blattsprossen besonders reich an Glukosinolaten aber auch an Flavonoiden wie Quercetin sind.
Worauf ist bei der Nahrungsergänzung mit Sulforaphan zuF achten?
Wer seine Sulforaphan-Zufuhr noch ergänzen möchte, sollte auch hier auf die Zufuhr über natürliche Quellen achten. Neben Sulforaphan enthalten Brassica-Arten noch weitere bioaktive Pflanzenwirkstoffe wie z. B. Quercetin, die die Wirkung des Glukosinolats unterstützen und verstärken. So kann beispielsweise die Sulforaphan-reiche Kohlsorte Brassica Nr. 2 auch in Kapselform supplementiert werden. Hierfür werden die Keimlinge und Blattsprossen schonend gefriergetrocknet und zu einem Pulver fein vermalen. Drei Kapseln dieses Pulvers liefern dem Körper so viel Sulforaphan und andere bioaktive Pflanzenwirkstoffe wir 150-200 g roher Broccoli.
Einen Überblick über wissenschaftliche Literatur zur Wirkung von Brokkoli und Sulforaphan finden Sie hier: Literaturübersicht Brokkoli und Sulforaphan
Vitamin D und K2
Vitamin D ist ein besonderes Vitamin mit Hormonwirkung und breitem Wirkspektrum. Es trägt unter anderem zur normalen Funktion des Immunsystems, zur Erhaltung normaler Calciumspiegel im Blut, normalen Knochen und Zähnen sowie zur Erhaltung einer normalen Muskelfunktion bei und hat eine Funktion bei der Zellteilung. Daneben sehen immer mehr Wissenschaftler heute einen Zusammenhang zwischen einem niedrigen Vitamin D-Spiegel und einem erhöhten Risiko für verschiedene Erkrankungen wie Knochenschwund, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Autoimmunerkrankungen oder ein erhöhtes Infektrisiko.
Vitamin D kann vom Körper theoretisch selbst hergestellt werden. Hierfür ist jedoch die Einwirkung von UV-Licht auf die Haut nötig, in der ein wichtiger Syntheseschritt der Vitamin D-Bildung verläuft. Die ausreichende UV-Intensität hierfür erreicht die Sonnenstrahlung in unseren Breitengraden aber nur in den Sommermonaten, so dass für ausreichende Vitamin D-Speicher tägliche Sonnenbäder im Freien nötig sind.
Neben Vitamin D spielt auch Vitamin K2 eine wichtige Rolle im Calciumstoffwechsel und trägt damit ebenfalls zum Erhalt der Knochen bei. Durch das enge Zusammenspiel beider Vitamine können diese ihre Wirkung nur entfalten, wenn beide gleichermaßen in ausreichenden Mengen zugeführt werden. Während Vitamin D die Calciumaufnahme im Darm und damit den Calciumblutspiegel erhöht, sorgt Vitamin K2 dafür, dass das Calcium an den nötigen Stellen im Knochen- und Zellstoffwechsel weiterverarbeitet wird.
Wie wirkt Vitamin D bei Krebs?
Ausgehend von der Beobachtung, dass das Risiko für verschiedene Krebserkrankungen wie Brust-, Eierstock-, Prostata- und Darmkrebs bei Menschen mit niedrigen Vitamin D-Blutspiegel offenbar erhöht ist[note]Grant, WB. and Holick, MF. (2005): Benefits and requirements of vitamin D for optimal health: a review. Altern Med Rev. 10(2):94-111. [Link zum Artikel].[/note], wurden verschiedene Erklärungsansätze hierfür vorgeschlagen und untersucht. So scheint Vitamin D in verschiedenen Mechanismen in der Krebszelle involviert zu sein, die die Zellteilung hemmen und die Apoptoseneigung verstärken. Zudem soll es Signale unterdrücken, die zur Metastasierung beitragen und die Gefäßneubildung im Tumorgewebe hemmen[note]Spitz, J. (2014): Zur Bedeutung des Sonnenhormons Vitamin D in der Onkologie – ein Update. DZO 46 (03): 96–102. [Link zum Artikel].[/note]. Studien zeigten z. B., dass niedrige Vitamin D-Spiegel bei Dickdarmkrebspatienten die Überlebensprognose verschlechtern[note]Zgaga, L. et al (2014): Plasma vitamin D concentration influences survival outcome after a diagnosis of colorectal cancer. J Clin Oncol, 32(23):2430-9. [Link zum Artikel].[/note] und bei Brustkrebspatientinnen Rückfallrisiko erhöhen[note]Goodwin, PJ. et al (2009): Prognostic effects of 25-hydroxyvitamin D levels in early breast cancer. J Clin Oncol, 27(23):3757-63. [Link zum Artikel].[/note].
Was sind gute Vitamin D- und K2-Quellen?
Reichhaltige Quellen für Vitamin D sind in der Natur eher selten. Hohe Gehalte an D3 finden sich vor allem in Meerestieren, Algen und Eiern, nennenswerte Gehalte an D2 in Champignons und Avocado.
Für eine ausreichende körpereigene Vitamin D-Bildung empfehlen Experten von April bis September die sonnenreichen Mittagsstunden für Sonnenbäder zu nutzen. Je nach Hauttyp sollten es 10-15 Minuten (helle Haut) bis 40-60 Minuten (dunkle Haut) sein. Jedoch lässt es sich im Alltag der meisten Menschen schwierig täglich zur Mittagszeit wenig bekleidet Sonnenbäder nehmen. Für die sonnenarmen Monate fehlen vielen daher die nötigen Vitamin D-Speicher.
Vitamin K2 wird in erster Linie von Bakterien gebildet, weswegen es in nennenswerten Mengen vor allem in tierischen und fermentierten Lebensmitteln wie Joghurt, Käse, Kimchi und Natto.
Worauf ist bei der Nahrungsergänzung mit Vitamin D und K2 zu achten?
Zur ergänzenden Auffüllung der Vitamin D-Speicher scheint neueren Erkenntnissen zufolge das tierische Vitamin D3 dem pflanzlichen Vitamin D2 überlegen zu sein und soll den Blutspiegel etwa zweimal so effektiv erhöhen. Daher sollte bei der Wahl von Präparaten Vitamin D3 (Cholecalciferol) bevorzugt werden.
Über die ideale Tagesdosis von Vitamin D herrscht unter Experten noch Uneinigkeit. Viele Autoren und auch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit sehen eine täglich Aufnahme von 100 µg (4.000 I. E.) als oberste noch tolerierbare Dosierungsgrenze, der Wissenschaftliche Lebensmittelausschuss der EU sieht die Maximaldosis bei 50 µg (2.000 I. E.). Höhere Dosierungen sollten unbedingt mit dem Arzt abgesprochen und nicht auf eigene Faust eingenommen werden.
Wichtig ist zudem, das Vitamin D im ausgeglichenen Verhältnis mit K2 zugeführt wird. Ein zu viel an Vitamin D bei gleichzeitigem Mangel an Vitamin K2 würde das Risiko erhöhen, dass sich das aufgenommene Kalzium fälschlich im Weichgewebe wie z. B. den Blutgefäßwänden ablagert. Am einfachsten lässt sich die ausgewogene Aufnahme von Vitamin D und Vitamin K2 über Kombipräparate erreichen.
Einen Überblick über wissenschaftliche Literatur zur Wirkung von Vitamin D3 und K2 finden Sie hier: Literaturübersicht Vitamin D3 und K2
Grüner Tee
Grüner Tee ist ein besonderes Getränk, dem zahlreiche wohltuende Wirkungen nachgesagt werden. Unzählige wissenschaftliche Untersuchungen, darunter auch mehr als 80 klinische Studien, widmeten sich bereits dessen Einfluss auf Erkrankungen wie Krebs, Diabetes, Demenzerscheinungen und Herz-Kreislauf-Beschwerden. Dabei entdeckten die Wissenschaftler die Catechine, als eine besondere Pflanzenwirkstoffgruppe in den Teeblättern. Diesen Tee-Polyphenolen verdankt der grüne Tee unter anderem seinen bitteren Geschmack. Als besonders wirkungsreiches Tee-Polyphenol wird Epigallocatechingallat (EGCG) angesehen, dessen Wirkung in zahlreichen weiterführenden Studien untersucht wurde.
Wie wirkt EGCG bei Krebs?
EGCG werden mittlerweile eine Reihe von Wirkungen zugeschrieben[note]Namita, P. et al. (2012): Camellia Sinensis (Green Tea): A Review. Global Journal of Pharmacology 6 (2): 52-59 [Link zum Artikel][/note]:
- Antioxidative Wirkung
- Entzündungshemmung
- Antimikrobielle Wirkung
- Regulierung eines fehlgeleiteten Immunsystems
- Schutz der Nervenzellen
Auch in Bezug auf Krebs soll die regelmäßige EGCG-Aufnahme etwa über grünen Tee krebsvorbeugend und möglicherweise auch krebshemmend wirken. So stellte beispielsweise eine große Studie aus China fest, die seit 1990 über 160.000 Männer begleite, dass Männer, die regelmäßig grünen Tee tranken seltener von Krebsleiden und auch von Herz-Kreislauf-Erkrankungen betroffen zu sein schienen[note]Liu, J et al. (2016): Association of green tea consumption with mortality from all-cause, cardiovascular disease and cancer in a Chinese cohort of 165,000 adult men. Eur J Epidemiol. 31(9):853-65. [Link zum Abstract][/note]. Auch zur Rückfallprophylaxe nach einer Krebstherapie soll regelmäßiger Grünteekonsum beitragen, wie Forscher bei Brustkrebs feststellten[note]Münstedt, K.; Männle, H. (2015): Grüner Tee zur primären und tertiären Prophylaxe des Mammakarzinoms. DZO 47 (01): 10–12. [Link zum Artikel].[/note].
In Zellversuchen konnten einige Effekte identifiziert werden, über die Grüntee-Catechine auch krebshemmend wirken könnten. So hemmten diese beispielsweise in Dickdarmkrebszellen den Zuckerstoffwechsel und damit das Krebszellwachstum[note]Sanchez-Tena, S. et al. (2013): Epicatechin gallate impairs colon cancer cell metabolic productivity. J Agric Food Chem 61 (18): 4310–4317. [Link zum Abstract ].[/note]. In Zellen des Gallenwegskrebses[note]Mayr, C. et al. (2015): The green tea catechin epigallocatechin gallate induces cell cycle arrest and shows potential synergism with cisplatin in biliary tract cancer cells. BMC Complement Altern Med 15: 194. [Link zum Artikel].[/note] und des Kolorekalkrebses[note]Hu, F. et al. (2015): EGCG synergizes the therapeutic effect of cisplatin and oxaliplatin through autophagic pathway in human colorectal cancer cells. J Pharmacol Sci 128 (1): 27–34. [Link zum Artikel].[/note] bremste EGCG die Zellteilung und verstärkte die Wirkung des Chemomedikaments Cisplatin. Und auch in Zellversuchen zur chronisch myeloischen Leukämie konnten wachstumshemmende Effekte nachgewiesen werden[note]Huang, Y. et al. (2015): Green tea polyphenol epigallocatechin-O-gallate induces cell death by acid sphingomyelinase activation in chronic myeloid leukemia cells. Oncol Rep 34 (3): 1162–1168. [Link zum Artikel].[/note].
Was sind gute EGCG-Quellen?
Catechine wie EGCG kommen in erster Linie in grünem Tee, Olong-Tee und Schwarztee vor. EGCG kann jedoch nur begrenzt vom Körper aufgenommen werden. So bleiben von etwa 300 mg EGCG eines Teeaufgusses letztlich weniger als 0,15 mg, die das Blut erreichen. Für eine wirkungsvolle Konzentration müssten somit mehrere Tassen grüner Tee täglich getrunken werden.
Worauf ist bei der Nahrungsergänzung mit EGCG zu achten?
EGCG-reiche Grünteeextrakte in Kapselform erleichtern die Zufuhr und Aufnahme der wertvollen Tee-Polyphenole.Wichtig ist dabei, auf die Herkunft und die Qualität des Produktes zu achten, da Grünteeblätter oft mit Pestizidrückständen belastet sind.
Einen besonders hochkonzentrierten Grünteekomplex bietet beispielsweise tigovit, das pro Kapsel die wertvollen Tee-Polyphenole von 4 Tassen grünem Tee enthält. Die Auswahl extra reichhaltiger Grüntee-Sorten verleiht dem verwendeten Extrakt einen besonders hohen Gehalt an EGCG. Durch die Kombination mit weiteren Naturstoffen gelingt tigovit eine bis zu 50-fach erhöhte Aufnahme des EGCG im Körper. Vitamin C stabilisiert die Grüntee-Bestandteile, während Piperin – ein verdauungsanregender Stoff aus dem Pfeffer – die Resorption aus dem Darm verbessert.
Zudem wird tigovit in Deutschland unter Einhaltungen höchster Hygiene- & Qualitätsstandards produziert und unterzieht seine Rohstoffe ständigen Qualitäts- und Rückstandskontrollen.
Einen Überblick über wissenschaftliche Literatur zur Wirkung von EGCG und grünem Tee finden Sie hier: Literaturübersicht Grüner Tee und EGCG
Omega-3-Fettsäuren
Omega-3-Fettsäuren sind eine besondere Gruppe der mehrfach ungesättigten Fettsäuren und essenziell für den Körper. Das Besondere an ihnen ist, dass sie unseren Zellen nicht nur Energie liefern. Omega-3-Fettsäuren sind ein Bestandteil der Zellmembranen, denen sie unter anderem Elastizität verleihen. Besonders im Gehirn machen die beiden Omega-3-Fettsäuren DHA und EPA einen Großteil der Hüllschicht um die Nerven- und Gehirnzellen aus und spielen so eine wichtige Rolle für die Reizweiterleitung und Signalübertragung. Zum anderen dienen die speziellen Fettsäuren als Ausgangsmaterial zur Bildung von Botenstoffen, die Entzündungsprozessen im Körper entgegenwirken und diese unterdrücken.
Die für den menschlichen Körper und unsere Ernährung relevantesten Omega-3-Fettsäuren sind Docosahexaensäure (DHA), Eicosapentaensäure (EPA) und α-Linolensäure (ALA). ALA kann vom Körper zum Aufbau von DHA und EPA weiter verwendet werden, wobei sich jedoch eine direkte Aufnahme der beiden maritimen Omega-3-Fettsäuren z.B. über regelmäßigen Fischkonsum günstiger auswirkt.
Wie wirken Omega-3-Fettsäuren bei Krebs?
Viele der bislang entdeckten gesundheitsfördernden Wirkungen stehen im Zusammenhang mit dem Herz-Kreislauf-System. Doch auch für die Krebsforschung werden Omega-3-Fettsäuren immer interessanter. Erste Erkenntnisse im Bereich Krebserkrankungen deuten darauf hin, dass DHA aufgrund der entzündungshemmenden Wirkung möglicherweise krebsvorbeugend wirkt[note]Yum, H. W.; Na, H. K.; Surh, Y. J. (2016): Anti-inflammatory effects of docosahexaenoic acid: Implications for its cancer chemopreventive potential. Semin Cancer Biol. [Link zum Artikel].[/note], die Effektivität der klassischen Krebstherapien unterstützt[note]Merendino, N. et al. (2013): Dietary omega -3 polyunsaturated fatty acid DHA: a potential adjuvant in the treatment of cancer. Biomed Res Int 2013: 310186. [Link zum Abstract].[/note] und den Ernährungsstatus und das Immunsystem von Darmkrebspatienten nach einer Darmresektion verbessert[note]Yu, Jing et al. (2017): Effects of omega-3 fatty acids on patients undergoing surgery for gastrointestinal malignancy: a systematic review and meta-analysis. BMC Cancer 17 (1): 271. [Link zum Artikel].[/note]. In Zellversuchen beeinflusste DHA zudem den veränderten Stoffwechsel aggressiver Krebszellen und zeigte hier eine wachstumshemmende Wirkung[note]Mouradian, M. et al. (2015): Docosahexaenoic acid attenuates breast cancer cell metabolism and the Warburg phenotype by targeting bioenergetic function. Mol Carcinog 54 (9): 810–820. [Link zum Abstract ].[/note], [note]Manzi, L. et al. (2015): Effect of Dietary omega-3 Polyunsaturated Fatty Acid DHA on Glycolytic Enzymes and Warburg Phenotypes in Cancer. Biomed Res Int 2015: 137097. [Link zum Abstract].[/note].
Was sind gute Omega-3-Quellen?
DHA und EPA nimmt der Mensch vor allem über maritime Quellen auf wie fettreiche Seefische (z. B. Thunfisch, Wildlachs, Scholle, Hering, Makrele), Meeresfrüchte, Algen oder etwa über Fischöl. α-Linolensäure ist hingegen die typische Omega-3-Fettsäure in pflanzlichen Quellen wie Leinsaat und Leinöl, Rapsöl, Walnüssen und Walnussöl, Chiasamen sowie Hanfprodukten.
Damit die antientzündlichen Effekte zur Geltung kommen, ist jedoch ein ausgeglichenes Verhältnis an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren nötig. Die Verwendung von preiswertem Sonnenblumenöl in Lebensmitteln, die Verfütterung von Soja und Mais in der konventionellen Tierhaltung und auch eine fleischreiche aber fisch- und gemüsearme Ernährung tragen heute zu einer deutlichen Verschiebung in Richtung Omega-6-Fettsäuren bei.
Für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, sollten neben einem regelmäßigen Fischkonsum in der Küche vor allem Öle wie Raps-, Lein-, Walnuss- und Hanföl sowie beim Kauf von tierischen Produkten weitgehend Bio-Produkte bevorzugt werden. Auch ein hoher Verzehr an Gemüse und Kräutern trägt einen Teil zur Omega-3-Versorgung bei.
Worauf ist bei der Nahrungsergänzung mit Omega-3-Fettsäuren zu achten?
Viele der in Bezug auf Krebs beobachteten Effekte wurden für die maritimen Omega-3-Fettsäuren, insbesondere DHA, beobachtet. Wer seine Omega-3-Zufuhr über Lebensmittel ergänzen möchte oder ungern Meerestiere verzehrt, sollte bei Supplementen daher lieber direkt auf Produkte mit DHA (evtl. ergänzt mit EPA) zurückgreifen.
Viele Omega-3-Kapseln enthalten Fischöl, was beim Aufstoßen einen für viele Anwender unangenehmen fischigen Geschmack hervorrufen kann. Mittlerweile sind jedoch auch pflanzliche Produkte, die DHA-haltige Algenöle enthalten. Diese unterscheiden sich in ihrer Fettsäurezusammensetzung nicht vom Fischöl, haben aber den Vorteil, dass sie keinen fischigen Beigeschmack besitzen.
Einen Überblick über wissenschaftliche Literatur zur Wirkung von Omega-3-Fettsäuren finden Sie hier: Literaturübersicht Omega-3-Fettsäuren
Probiotika: für eine gesundes enterales Immunsystem
Im Darm siedeln unzählige Bakterien, die einen wichtigen Beitrag zu unserem Immunsystem aber auch – wie die Wissenschaft immer stärker realisiert – für Stoffwechselvorgänge und Signalwege in unserem Körper spielen. So reichen die Einflüsse der Darmflora sogar bis ins Gehirn und können dort offenbar sogar unsere Stimmung beeinflussen. Der Grund hierfür ist, dass die unzähligen Bakterien Stoffwechselprodukte absondern, die bis in den Blutkreislauf gelangen können. Je nachdem, welche Bakterienstämme vorhanden sind bzw. überwiegen und welche Nährsubstrate wir ihnen über die Nahrung zuführen, können diese Stoffwechselprodukte unsere Gesundheit fördern oder schwächen.
Doch nicht nur die Darmflora ist entscheidend für unsere Gesundheit. Auch die Mikroflora auf anderen Körperbereichen wie auf der Haut, im Mund, im Scheidenbereich und in den Brustdrüsen ist wichtig. Besonders letztere werden durch die Zufuhr von nützlichen Bakterien über fermentierte Lebensmittel oder probiotische Präparate ebenfalls unterstützt.
Wie helfen Probiotika bei Krebs?
Eine gesunde ausgewogene Mikroflora kann indirekt auch der Vorbeugung von Krebs dienen. So bilden viele gesundheitsfördernde Keime aus Ballaststoffen die kurzkettige Fettsäure Butyrat. Diese senkt nicht nur den pH-Wert im Darm und erschwert so die Ansiedlung von Fäulniserregern. Sie stärkt gleichzeitig auch die umliegenden Darmzellen und wirkt der Darmkrebsentstehung entgegen[note]Leonel, AJ., Alvarez-Leite, JI. (2012): Butyrate: implications for intestinal function. Curr Opin Clin Nutr Metab Care. 15(5):474-9. [Link zum Abstract][/note]. Gleichzeitig ist ein gesunder Darm weniger durchlässig für krebserregende Stoffe. Aber auch die Aufnahme von sekundären Pflanzenstoffen ist z. T. auf eine gesunde Darmflora angewiesen, da z. B. Sulforaphan oder Salvestrole erst nach bakterieller Abspaltung eines Zuckerbausteins in die Blutbahn gelangen können.
In jüngster Zeit mehren sich jedoch wissenschaftlichen Hinweise, dass die Mikroflora offenbar auch einen direkten Beitrag zur Krebsbehandlung leisten kann. So sollen einige Bakterienstämme mit gängigen Chemomedikamenten interagieren und die Immunantwort gegen verschiedene Krebsformen verstärken[note]Marinelli, L. et al. (2017): Probiotic species in the modulation of the anticancer immune response. Semin Cancer Biol. 46:182-190. [Link zum Abstract][/note]. In Tierstudien zeigten einige Bakterienstämme krebs- und metastase-hemmende Effekte. Hierzu zählen u. a. Lactobacillus acidophilus, L. casei, L. rhamnosus und L. plantarum[note]Motevaseli, E. et al. (2017): The Role of Probiotics in Cancer Treatment: Emphasis on their In Vivo and In Vitro Anti-metastatic Effects. Int J Mol Cell Med. 6(2):66-76. [Link zum Artikel][/note].
Aber nicht nur die Darmflora spielt eine Rolle. Wissenschaftler vermuten, dass die Mikroflora in den Brustdrüsen einen Einfluss auf die Krebsentwicklung nehmen kann, da Brustkrebspatientinnen im Vergleich zu gesunden Frauen eine andere Mikroflora aufweisen[note]Wang, H. et al. (2017): Breast tissue, oral and urinary microbiomes in breast cancer. Oncotarget [Link zum Abstract][/note].
Was sind gute Probiotika-Quellen?
Fermentierte bzw. vergorene Lebensmittel wie Joghurt, Buttermilch, Kefir, Sauerkraut, Natto, Miso oder Kimchi sind die besten Lebensmittelquellen, um gezielt gesundheitsfördernde Bakterien zu sich zu nehmen und damit die natürliche Flora im Körper zu unterstützen. Aber auch eine ballaststoffreiche sowie zuckerarme Ernährung fördert indirekt das Wachstum positiver Keime.
Daneben gibt es die Möglichkeit, einzelne oder mehrere Bakterienstämme gezielt über Probiotische Präparate zuzuführen.
Was sind gute Probiotika-Quellen?
Fermentierte bzw. vergorene Lebensmittel wie Joghurt, Buttermilch, Kefir, Sauerkraut, Natto, Miso oder Kimchi sind die besten Lebensmittelquellen, um gezielt gesundheitsfördernde Bakterien zu sich zu nehmen und damit die natürliche Flora im Körper zu unterstützen. Aber auch eine ballaststoffreiche sowie zuckerarme Ernährung fördert indirekt das Wachstum positiver Keime.
Daneben gibt es die Möglichkeit, einzelne oder mehrere Bakterienstämme gezielt über Probiotische Präparate zuzuführen.
Worauf ist bei der Nahrungsergänzung mit Probiotika zu achten?
Eine unausgewogene Ernährungsweise, Krankheiten und manche Therapien (z. B. Chemotherapeutika oder Antibiotika) stören das empfindliche Verhältnis zwischen gesundheitsfördernden und krankhaften Darmkeimen. Gerade unter einer Krebstherapie kann es als Nebenwirkung zu Durchfällen kommen, die die Darmflora in Mitleidenschaft ziehen. In diesem Fall kann es hilfreich sein, durch gezielte Zufuhr gesundheitsfördernder Bakterienstämme das Gleichgewicht wieder herzustellen. Zur allgemeinen Unterstützung der körpereigenen Mikroflora eigenen sich Präparate die verschiedene Bakterienstämme, insbesondere aber Milchsäurebakterien (Lactobacillen) und Bifidobakterien, enthalten. Dabei ist es effektiver, auf Produkte in Kapselform zurückzugreifen, da diese die empfindlichen Mikroorganismen unbeschadet durch den Magen schleusen und erst im Darm freigeben. Probiotische Joghurts sind an dieser Stelle weniger effektiv und können getrost durch herkömmlichen Naturjoghurt ersetzt werden.
Wer Beschwerden im Darmbereich hat und den Verdacht hegt, dass ein Ungleichgewicht der Darmflora die Ursache sein könnte, sollte bestenfalls eine Stuhlfloraanalyse vornehmen lassen, die dann Aufschluss gibt, welche Bakterienarten konkret zugeführt werden sollten.
Quellen