Lange Zeitspanne zwischen Abendbrot und Frühstück senkt Rückfallrisiko für Brustkrebs
Lässt sich das Risiko für einen Brustkrebsrückfall reduzieren, indem man zwischen dem Abendbrot und dem Frühstück mindestens 13 Stunden vergehen lässt?
Darauf deuten zumindest die Ergebnisse einer amerikanischen Studie hin, die in einem Zeitraum von mehr als 12 Jahren über 2.400 Brustkrebspatientinnen zu ihren Schlaf- und Essgewohnheiten befragten. Tatsächlich schien die Wahrscheinlichkeit für einen Rückfall bei Frauen mit einer kürzeren nächtlichen Nüchternphase um 36 % erhöht zu sein. [note]Marinac, Catherine R. et al. (2016): Prolonged Nightly Fasting and Breast Cancer Prognosis. JAMA Oncol 2 (8): 1049–1055. [Link zum Abstract].[/note]
Doch wie beeinflusst das nächtliche Fasten das Krebsrückfallrisiko?
Ein Schlüsselfaktor in diesem Zusammenhang ist der Blutzuckerspiegel. Dieser unterschied sich als einziger Parameter zwischen den Frauen mit kurzer und denen mit langer Nüchternphase deutlich. Je länger die Frauen Zeit zwischen Abendbrot und Frühstück verstreichen ließen, umso niedriger war der Langzeitblutzuckerwert HbA1c. Ganz verwunderlich ist dieses Ergebnis nicht, denn hohe Blutzuckerspiegel bzw. die mit diesem in Zusammenhang stehenden Wachstumsfaktoren Insulin und Insulin-ähnlicher Wachstumsfaktor 1 (IGF-1) kurbeln das Krebswachstum an.
Daneben können aber auch andere Prozesse wie beispielsweise die Autophagie eine Rolle spielen. Dieses zelluläre Selbstreinigungsprogramm, mit dem sich die Zellen von ungenutzten und schädlichen Zellbestandteilen befreien, ist ein wichtiger Krebshemmvorgang des Körpers. Forschungen zur Autophagie zeigten, dass sich dieser Prozess durch intermittierendes Fasten, bei dem sich die Nahrungsaufnahme auf 8 Stunden pro Tag beschränkt, fördern lässt. Auch hierbei spielt der durch das kurzzeitige Fasten gesenkte Insulinspiegel eine Schlüsselrolle.
In die Praxis übertragen hieße dies nun, wer abends um 20 Uhr Abendbrot isst, darf morgens frühestens um 9 Uhr wieder etwas essen. Wer das nicht schafft, sollte zumindest bei einer der beiden Mahlzeiten weitgehend auf Kohlenhydrate verzichten und so seinen Blutzucker- und damit Insulinspiegel langzeitig flach halten. Wie wäre es zum Beispiel mit klassischem Speck und Eiern zum Frühstück? Oder einfach einen Laktat-Drink mit Kräutern oder etwas ungesüßtem Vanillepulver?
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