Nüsse liefern tatsächlich weniger Kalorien als man denkt
Nüsse wie Mandeln gelten aufgrund ihrer wertvollen Inhaltsstoffe als gesunde Knabberalternative. Doch viele schreckt der hohe Kaloriengehalt ab. Mandeln enthalten immerhin knapp 50 g Fett pro 100 g – so steht es zu mindestens in Nährwerttabellen. Doch in der Realität sieht die Sache deutlich anders aus.
Nährwertangaben verraten zwar, was in Lebensmitteln steckt, aber nicht, was tatsächlich in den Körper gelangt. Das Schlagwort heißt hier: Bioverfügbarkeit. Und hierfür sind Mandeln ein besonders interessantes Beispiel.
Fett liegt in Zellen als eine Art Fetttropfen vor. Mandelzellen sind jedoch von einer ausgesprochen harten Zellwand umgeben, die bei der Verdauung nur schwer zu knacken ist. Mandeln sind zwar fettreich, das Fett wird aber nur in geringen Mengen verdaut. Knabbern wir die süßen Nüsse, werden durch den Kauvorgang zwar einige Zellen aufgeschlossen. Dennoch sind nur etwa 8-11 % des Fettes aus geknabberten Mandeln für den Körper verfügbar. Selbst aus Mandelmehl, in dem die Zellen durch Mahlen mechanisch noch weiter aufgeschlossen sind, werden nur etwa 40% des Fettes resorbiert. Eine Handvoll Mandeln schlägt sich tatsächlich also gerade mal mit schätzungsweise 2,5 g Fett auf das Kalorienkonto. Und das mit einem wesentlich höheren Sättigungsfaktor als andere Knabbereien.
Bei anderen Nüssen ist die Spanne zwischen enthaltener und aufgenommener Fettmenge zwar nicht ganz so groß. Doch auch bei Walnuss, Pistazie und Co wird nicht alles Fett bei der Verdauung freigesetzt. Nüsse sind in der Realität somit nicht ganz so kalorienreich, wie immer heißt. Es verwundert daher auch nicht, dass sich das Knabbern einer Handvoll Nüsse am Tag in zahlreichen Studien nicht nur als gesundheitsfördernd und vor allem cholesterinsenkend erwies, sondern auch oft beim Abnehmen half.