Brustkrebspatientinnen zeigen veränderte Mikroflora
Forscher finden Unterschiede im Bakterienmuster der Mikroflora von Brustkrebspatientinnen und gesunden Frauen. Zukünftige Studien müssen nun klären, ob Probiotika auch zur Minderung des Brustkrebsrisikos beitragen könnten.
Gesundheitsfördernde Keime aus fermentierten Lebensmitteln oder Probiotika stärken nicht nur die Darmflora, sie wandern auch bis in die Brustdrüsen und tragen hier zu einer gesunden Mikroflora bei. Das scheint offenbar auch der Vorbeugung von Brustkrebs zugute zu kommen, wie amerikanische Forscher herausgefunden haben wollen[note]Wang, H. et al. (2017): Breast tissue, oral and urinary microbiomes in breast cancer. Oncotarget. 2017; 8:88122-88138
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Sie untersuchten das Brustgewebe von 57 Frauen, bei denen aufgrund von Brustkrebs Gewebe operativ entfernt wurde, mit dem von 21 Frauen, die sich aus kosmetischen Gründen einer Brust-OP unterzogen. Zum Vergleich nahmen sie zudem Abstriche aus der Mundschleimhaut sowie Urinproben. Beim Brustgewebe und im Urin waren Unterschiede im Bakterienmuster feststellbar, in der Mundflora jedoch nicht. Bei den Brustkrebspatientinnen kam der Keim Methylobacterium im Brustgewebe deutlich seltener vor als bei den gesunden Frauen. Gleichzeitig ließen sich in ihrem Urin höhere Konzentrationen sogenannter gram-positiver Keime wie Corynebacterium, Staphylococcus und Actinomyces nachweisen.
Methylobacterium ist eine Bakterienart, die hormonähnliche Stoffe bildet, für die eine krebshemmende Wirkung vermutet wird. Ein anderes Bakterium, für das es Hinweise auf Anti-Krebs-Effekte gibt, ist Lactobacillus acidophilus, das in Joghurt und fermentierten Speisen wie Kimchi vorkommt.
Weitere Forschung muss nun klären, ob die Veränderungen der Mikroflora eine Folge der Krankheit ist oder ob das spezielle Bakterienmuster zu einem erhöhten Risiko beiträgt. In letzterem Fall wäre eine gezielte Gabe von risikosenkenden Bakterienstämmen möglicherweise in Zukunft eine Option zur Brustkrebsprophylaxe bei vorbelasteten Frauen.
Quellen