Teil 5: Omega-3-Fettsäuren
Omega-3-Fettsäuren sind eine besondere, essenzielle Form der mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Sie liefern dem Körper nicht nur Energie, sondern dienen auch als wichtiger Baustoff in den Zellmembranen und als Vorstufe für entzündungshemmende Botenstoffe. Die für den menschlichen Körper und unsere Ernährung relevantesten Omega-3-Fettsäuren sind die maritimen Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA) sowie die aus pflanzlichen Quellen stammende α-Linolensäure (ALA).
Wie wirken Omega-3-Fettsäuren?
Besonders im Gehirn machen die beiden Omega-3-Fettsäuren DHA und EPA einen Großteil der Hüllschicht um die Nerven- und Gehirnzellen aus und spielen so eine wichtige Rolle für die Reizweiterleitung und Signalübertragung.
Eine Aufnahme von mindestens 250 mg am Tag unterstützt so die normale Gehirnfunktion. Besonders in der Schwangerschaft trägt eine gute Versorgung mit DHA und EPA zur Gehirnentwicklung des Kindes bei.
Viele der bislang entdeckten gesundheitsfördernden Wirkungen stehen im Zusammenhang mit dem Herz-Kreislauf-System. So unterstützt die Zufuhr an DHA den Erhalt normaler Blutfettwerte und damit die Gesundheit der Blutgefäße.
Doch auch für die Krebsforschung werden Omega-3-Fettsäuren immer interessanter. Erste Erkenntnisse im Bereich Krebserkrankungen deuten darauf hin, dass DHA aufgrund der entzündungshemmenden Wirkung möglicherweise krebsvorbeugend wirkt[note][Yum, H. W.; Na, H. K.; Surh, Y. J. (2016): Anti-inflammatory effects of docosahexaenoic acid: Implications for its cancer chemopreventive potential. Semin Cancer Biol. [Link zum Artikel].[/note], die Effektivität der klassischen Krebstherapien unterstützt[note]Merendino, N. et al. (2013): Dietary omega -3 polyunsaturated fatty acid DHA: a potential adjuvant in the treatment of cancer. Biomed Res Int 2013: 310186. [Link zum Abstract].[/note] und den Ernährungsstatus und das Immunsystem von Darmkrebspatienten nach einer Darmresektion verbessert[note]Yu, Jing et al. (2017): Effects of omega-3 fatty acids on patients undergoing surgery for gastrointestinal malignancy: a systematic review and meta-analysis. BMC Cancer 17 (1): 271. [Link zum Artikel].[/note]. In Zellversuchen beeinflusste DHA zudem den veränderten Stoffwechsel aggressiver Krebszellen und zeigte hier eine wachstumshemmende Wirkung[note]Mouradian, M. et al. (2015): Docosahexaenoic acid attenuates breast cancer cell metabolism and the Warburg phenotype by targeting bioenergetic function. Mol Carcinog 54 (9): 810–820. [Link zum Abstract ].[/note], [note]Manzi, L. et al. (2015): Effect of Dietary omega-3 Polyunsaturated Fatty Acid DHA on Glycolytic Enzymes and Warburg Phenotypes in Cancer. Biomed Res Int 2015: 137097. [Link zum Abstract].[/note].
Wann lohnt sich eine Supplementation und was ist zu beachten?
Viele Effekte, die für Omega-3-Fettsäuren beschrieben wurden, gingen in erster Linie von den maritimen Fettsäuren DHA und EPA aus. Der Körper kann diese zwar aus der pflanzlichen α-Linolensäure bilden, doch diese Umwandlung ist weit weniger effektiv als eine direkte Aufnahme von DHA und EPA. Jedoch ist ein regelmäßiger Verzehr von Fisch und anderen Meerestieren nicht für jeden umsetzbar, sei es aus geschmacklichen oder moralischen Gründen oder aus Vorsicht vor der teilweise hohen Schadstoffbelastung. Wer seine Omega-3-Zufuhr über Lebensmittel ergänzen möchte, sollte bei Supplementen daher lieber direkt auf Produkte mit DHA (evtl. ergänzt mit EPA) zurückgreifen. Jedoch ist hierbei auf hochwertige Produkte zu achten, da Verunreinigungen mit meerestypischen Schadstoffen möglich sind.
Viele Omega-3-Kapseln enthalten Fischöl, was jedoch beim Aufstoßen einen für viele Anwender unangenehmen fischigen Geschmack hervorrufen kann. Eine gute und zudem pflanzliche Alternative bieten Produkte auf Algenöl-Basis. Aus den Algen te, die DHA-haltige Algenöle enthalten. Diese unterscheiden sich in ihrer Fettsäurezusammensetzung nicht vom Fischöl, haben aber den Vorteil, dass sie keinen fischigen Beigeschmack besitzen.
Quellen